Landschaftsfotos: Räume der Phantasie

Meine Landschaftsfotos sind keine Dokumentationen. Auch keine Spielfelder für technische Innovationen, Montagen und Verfremdungen. Es sind einfach direkte Aufnahmen dessen, was ich vor meinen Augen sehe. Nach langem Suchen. Diese Suche ist poetisch, denn jedes Landschaftsbild existiert zugleich als Phantasie. Manchmal ist es nur der Nachhall einer Phantasie, sogar einer fremden Phantasie, zum Beispiel der des Dichters Tolkin. Landschaftsbilder sind träumerisch. So dass man sich bei jedem Landschaftsfoto im Nachhinein fragt: Hab ich das wirklich so gesehen? War das echt? Landschaftsfotos sind Wunder. Es ist zu erstaunlich, dass sie die flüchtigen Visionen der eigenen Seele festhalten!

Was in der modernen Wahrnehmungsroutine von Städten, Bildschirmen, Supermärkten und Autobahnen fehlt sind nicht nur äußerlich genau diese Landschaften der Poesie. Sie sind naturwüchsig vertraut und doch eigentlich fremd und ferne. Man muss sie suchen, wieder-suchen, im eigentlichen Sinne wiederfinden.

Winterabend am Aasee. 2012